Das bin ich
* Sigrid Müller-Petersen
* Geboren 1961
* Ausbildung im Handwerk
zum Maler und Lackierer
* Fachabitur: Gestaltung / Grafik
* Studium Sozialwesen / Pädagogik
Abschluss: Diplom Pädagogin
* Staatl. Annerkennung:
2 Jahre integrativer Kindergarten
* Selbstständig in der
Kreativ-Werkelstätte
und freischaffend seit 2003
Seit über zehn Jahren fasziniert es mich Mosaike unter meinen Händen entstehen zu sehen. Sie entwickeln sich langsam, Schritt für Schritt und ich bin immer wieder erstaunt und begeistert zu sehen, zu erleben, wie die kleinen Teilchen, erst nichtssagend sich zusammen setzen lassen, um eine ganz neue, strahlende Wirkung zu erlangen.
Am schönsten ist es, wenn ich keine genaue Vorstellung vom fertigen Objekt habe und mich somit frei entfalten kann, überrascht werde vom Zusammenspiel von Form, Farbe und Vielfalt der Materialien, die mir zur Verfügung stehen. Diese Art zu arbeiten nenne ich Lustgestaltung. Um mich in der Kunst weiterzuentwickeln, neue Möglichkeiten zu entdecken, bin ich ständig am Experimentieren und Spielen mit Material verschiedenster Art, immer auf der Suche nach neuen Ideen.
Aber: Das Schwerste an einer Idee ist nicht, sie zu haben, sondern zu erkennen, ob sie gut ist. (Chris Howland)
Schon das Sammeln des Materials macht mein Leben bunter. Ich habe immer die Augen offen für alles was glänzt und irgendwie interessant aussieht, baue gedanklich verschiedene Sachen auseinander, um einzelne Teile wieder neu im Mosaik zu verwenden, sie in einem anderen Zusammenspiel effektvoll einzusetzen. Die Materialvielfalt ist so enorm, ja grenzenlos. Jeder Fliesenmarkt ist natürlich ein Muss, aber auch altes Geschirr, Glasteile, Schmuck, Natursteine, Muscheln, Fundstücke, Muranoglas, Metalle, Murmeln, Nuggets, Draht und mehr sind zu verwenden. Also alles anfassen, von allen Seiten betrachten und im Mosaik verbauen, sich überraschen lassen und freuen an dem Neuen, dass da entsteht.
Manchmal habe ich das Gefühl mit den kleinen Fliesenteilchen zu malen. Ich hätte Lust eine große Gartenskulptur und einen Königinnenplatz zu verwirklichen. Vermutlich reicht mein Leben gar nicht aus, um alle Ideen in die Tat umzusetzen.
Aber: Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv sich anzustrengen. (Erich Fromm)
Inspiriert worden bin ich dabei, wie viele andere Mosaikbesessene auch, durch die drei bekanntesten modernen Mosaikkünstler: Niki de Saint Phalle mit ihrem faszinierenden Tarotgarten und den wundervollen Nanas. Der Künstler und Architekt Gaudi mit den herrlich geschwungenen organischen Formen lässt mich staunen und natürlich haben mich die farbenfrohen Werke von Friedensreich Hundertwasser beflügelt eigenes in Anlehnung zu erschaffen. Unverkrampftes Zusammenspiel von Farben und Formen, spielerisch und irgendwie positiv fürs Gemüt.
Mir wurde sehr schnell klar, was mir selber so viel Freude macht, muss auch für andere Leute interessant sein. So eröffnete ich meine Werkelstätte.
Schön ist es, wenn Kursteilnehmer diesen Ahamoment erleben, indem sie feststellen, wie toll es ist, was sie erarbeitet haben. Gar nicht schnöde, nein, ein ganz individueller Hingucker ist entstanden, der ihr Herz erfreut, weil sie dieses Ergebnis von sich selbst nie vermutet hätten. Dann kann ich mich so herrlich mitfreuen, weil ich weiss, wie bereichernd diese Erfahrung ist. Und ein wenig vom Ruhm fällt auch auf mich ab, weil ich die neuen Künstler ein Stück begleiten durfte, auf dem kreativen Weg zu sich selbst, der so viel Freude macht. Toll ist auch, dass die Lust ein Mosaik zu gestalten viele Menschen anspricht, egal, ob männlich oder weiblich, jung oder alt und dazu noch alle gemeinsam.
In den Kursen höre ich oft, dass das Legen eines Mosaiks sehr entspannend, ja fast meditativ ist. Jeder ist ganz bei sich und staunt, was aus ihm hervorkommt an kreativem Potential. Oft eine Seite, die viele so noch nicht an sich gekannt haben. Deshalb sind viele vom Ergebnis sehr überrascht und Äußerungen wie: Wahnsinn, das habe ich gemacht. Ich habe gar nicht gedacht, dass ich das kann sind nicht selten. Sich von seinem eigenen phantasievollem Tun überraschen lassen macht so viel Freude und natürlich auch ein wenig Stolz, sagen zu können: das ist mein ganz eigenes Werk.
Die Vielfalt der Objekte ist fast grenzenlos. Alte Töpfe, Kugeln, Tischplatten, Säulen, Öllampen, Spiegelrahmen etc. bekommen hier ein neues Design. Auch eigene Skulpturen aus Porenbeton oder Plastiken können mit Mosaik ausgestaltet werden. Es ist möglich, alte Sachen in einem neuen Kleid erstrahlen zu lassen oder neu Erworbenen, im Moment noch langweiligen Dingen, ein interessantes Äußeres zu kreieren.
In den Kursen vermittle ich das Handwerk und zeige die verschiedenen Möglichkeiten auf, das Material zu gebrauchen. Das Mosaiklegen ist einfach zu erlernen und verfeinert sich schnell. Von einem Objekt zum nächsten sind oft handwerkliche und gestalterische Fortschritte sichtbar. Die Werkstatt allein, durch die Vielfalt an Materialien, hat so viel Aufforderungscharakter, dass es ein Leichtes ist, etwas wirklich Individuelles zu schaffen.
Einzelne Schritte, wie ein Mosaik entsteht
1. Auswahl eines Objekts
Niemand soll ein Werkstück zur Probe herstellen müssen, um die Technik zu erlernen. Jeder kann das Objekt wählen, was ihm gefällt und daran alles Nötige erlernen. Wenn das Anfängerobjekt zu schwierig zu bearbeiten ist, werde ich darauf hinweisen.
2. Behandlung des Untergrundes
Für eine gute Haftung des Mosaiks am Objekt muss der Untergrund vorbehandelt werden. Wenn der Untergrund zu stark saugend ist, oder zu glatt ist, wird ein Haft- und Sperrgrund aufgetragen.
3. Auswahl des Materials
Zur Wahl stehen Fliesen in diversen Farben und stärken, Keramik- Tesserae, Natursteine, Marmor, Porzellan, Spiegel, Buntglas, Glasnuggets, Muscheln, Fundstücke, Perlen, Metalle, Schmuckstücke und mehr.
4. Zerkleinern der Fliesen
Die Fliesen werden mit dem Hammer zerschlagen, in möglichst brauchbare Teile. Später kann man sie bei Bedarf mit Zangen nachkneifen, um sie in die gewünschte Form zu bringen.
5. Probelegen mit dem gewähltem Material
Jetzt wird ausprobiert, wie die Teile liegen sollen. Nach Farben und Farbverlauf geordnet, wild durcheinandergewürfelt, in Streifen oder Kreisen oder…
6. Kleben des Mosaiks
Das Mosaik wird in direkter Methode geklebt. Bei dieser Technik werden die Mosaiksteine direkt auf die Trägerplatte geklebt, bzw. in die frisch aufgetragene Kleberschicht gesetzt. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass man beim Arbeiten jederzeit das Ergebnis vor Augen hat.
7. Ausfugen
Nach 24 Stunden Trockenzeit kann verfugt werden. Mit Fugenmasse werden die Zwischenräume ausgefüllt. Die Masse wird mit einem Pinsel in die Fugen gedrückt. Nach kurzer Trockenzeit wird mit einem nur feuchten Schwamm nachgewischt, bis keine Masse mehr auf der Fliese ist. Zum Schluss wird mit einem Lappen poliert. Fertig!
8. Mit nach Hause nehmen
Einen schönen Platz finden, an dem das Mosaik bestens zur Wirkung kommt und sich lange daran erfreuen.